Um mit der Entwicklung neuer Wohnquartiere einen gesundheitlichen Mehrwert zu schaffen, erfordert es Ansätze, die sich an der Verwirklichung gesundheitsbezogener Ziele orientieren, und diese von Anfang an zu einem integralen Bestandteil sämtlicher planerischer und konzeptioneller Entscheidungen machen.

Eine gesundheitsorientierte Entwicklung schafft Räume, die für möglichst vielen Menschen einen gesundheitlichen Mehrwert bieten. Hierfür sind Angebote erforderlich, die sich an den unterschiedlichen Lebensrealitäten der Bevölkerung orientieren und verschiedene Möglichkeiten bieten, gesundheitsförderliche Verhaltensweisen in den Alltag zu integrieren.

Gesundheitsorientiertes Entwickeln zielt nicht darauf ab, Menschen eine gesunde Lebensweise aufzuzwingen, sondern ihnen gesunde Alternativen zu bieten. Hierfür bedarf es attraktive Optionen, die der Bevölkerung tagtäglich aufs Neue ermöglichen, eine bewusste Wahl für eine gesunde Verhaltensweise zu treffen.

Gesundheitsförderliche Angebote können nur dann einen breiten Mehrwert schaffen, wenn sie von möglichst vielen Menschen regelmäßig genutzt werden. Indem körperliche, finanzielle, psychische und zeitliche Zugangsbarrieren reduziert werden, kann sichergestellt werden, dass alle Bewohner unabhängig von ihren individuellen Lebensbedingungen, von den gesundheitlichen Vorteilen des Quartiers profitieren.

Bei der gesundheitsorientierten Entwicklung neuer Wohnquartiere geht es darum, bestehende Defizite im Umfeld gezielt auszugleichen und die vorhandenen Strukturen bedarfsgerecht zu ergänzen. Dies trägt zur Verbesserung der gesundheitlichen Wohn- und Lebensbedingungen im Quartier bei und leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Schaffung gesünderer Stadträume.

Bei der Integration gesundheitsförderlicher Strukturen ergeben sich zahlreiche Synergiepotenziale, die zur Optimierung des gesundheitlichen Mehrwerts gezielt eingesetzt werden können. Es gilt, mit einer geringen Anzahl gut durchdachter Maßnahmen lebenswerte Räume zu schaffen, die auf vielfältige Weise zur Gesundheitsförderung beitragen.

Damit Wohnquartiere ihre gesundheitsfördernde Wirkung langfristig bewahren, müssen sie sich sowohl an die wandelnden Bedürfnisse der Bewohner als auch an sich verändernde Umweltbedingungen anpassen können. Dies lässt sich bereits in der Planungsphase mitdenken, indem Angebote und Strukturen, flexibel und anpassungsfähig gestaltet werden.

Der langfristige Erfolg gesundheitsförderlichen Raumstrukturen hängt im besonderen Maße von der Akzeptanz ihrer Nutzer ab. Indem relevante Interessensgruppen frühzeitig in die Planung und Ausgestaltung gesundheitsbezogener Angebote eingebunden werden lässt sich nicht nur die Akzeptanz steigern, sondern auch sicherstellen, dass diese den tatsächlichen Bedürfnissen und Anforderungen entsprechen.

Eine gesundheitsorientierte Entwicklung zielt darauf ab, Stadträume zu gestalten, die die Bevölkerung zur Erholung einladen, zur Bewegung motivieren, den sozialen Zusammenhalt fördern und eine unterstützende Umgebung bereitstellen, in der jeder Mensch sein volles Potenzial entfalten kann. Dies trägt zur Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität in unseren Städten bei und leistet so einen Mehrwert für die gesamte Stadtbevölkerung.

Gesunde Wohnquartiere zu entwickeln, ist eine klassische Querschnittsaufgabe. Als solche bedarf sie des Engagements aller an der Planung, Entwicklung, Realisierung und anschließenden Nutzung von Wohnquartieren beteiligten Stakeholder und deren gemeinsamen Willen, einen nachhaltigen Beitrag zur Schaffung gesunder und lebenswerter Räume zu leisten. Das erhöht auch die Resilienz neuer Wohnquartiere.