Nachhaltigkeit > Die Zukunft des Wohnens

  • Datum der Veröffentlichung: 15 Oktober 2019
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BPD Dossier01 Grueneimmobilienwirtschaft
Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Immobilienwirtschaft?

Eine Menge: Rund 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs entfallen auf Immobilien. Der Gebäudesektor ist für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Für das Jahr 2050 hat die deutsche Bundesregierung das Ziel eines nahezu klimaneutralen Immobilienbestands ausgegeben. Eine Herkulesaufgabe – schon jetzt ist klar, dass das Zwischenziel, die Treibhausgasemission bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, nicht erreicht wird. Ein möglichst geringer Energiebedarf, eine gute CO2-Bilanz und bestmögliche Flächennutzung sollten bei allen Neubauprojekten selbstverständlich sein. Nachhaltige Immobilien sind klimaneutral. Sie bestehen aus ökologisch hochwertigen Materialien, besitzen zukunftsweisende Energiekonzepte sowie effiziente Gebäudetechniken. Sie beachten die Belange ihrer Nutzer und halten Menschen langfristig gesund. Und auch für Investoren werden „grüne“ Immobilien immer interessanter.

Nachhaltigkeit ist die Konzeption einer dauerhaften zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz.
Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages
Mitglieder des Deutschen Bundestages und sachverständige, externe Expertinnen und Experten
BPD Dossier 01 FJ Lickteig
Fotograf © Dirk Beichert
Immobilie ≠ Nachhaltig?

Kreislaufökonomie: Der Schlüssel einer nachhaltigen Immobilienwirtschaft

Die Immobilienwirtschaft ist eine ressourcenintensive Industrie. Die Produktion und das Recycling von Baustoffen finden beispielsweise in der aktuellen Diskussion über Nachhaltigkeit kaum Beachtung.

BPD setzt bereits heute Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Mit Pilotprojekten wie Aktiv-Plus-Häusern, die mehr regenerativen Strom erzeugen als verbrauchen, oder umfangreich begrünten Stadtquartieren mit einem hohen Anteil an recycelten Baustoffen, zeigen wir, wie die nachhaltige Zukunft der Immobilienwirtschaft aussehen kann.

Bisher versteht die Branche unter Nachhaltigkeit vor allem die Energieeffizienz von Gebäuden im Betrieb: mehr Nachhaltigkeit – wir brauchen einen ganzheitlichen Blick.
BPD Franz Josef Lickteig Geschäftsführer Sprecher
Franz-Josef Lickteig
Geschäftsführer BPD
Mail Franz-Josef Lickteig
BPD Dossier 01 Gruene Immobilien
Fotograf © Chris Barbalis, Unsplash
Die Rolle der Politik für eine Nachhaltige Immobilienwirtschaft

Es ist nicht zu übersehen: Den Grundpfeilern der sozialen Marktwirtschaft wird eine weitere Säule, die Ökologie, hinzugefügt. In fast allen Branchen unserer Industriegesellschaft ist das Gebot der Nachhaltigkeit und der Ressourcenverantwortung angekommen. Unsere Wirtschaftsleistung darf nicht zulasten von Umwelt und Mensch und damit zulasten der Zukunftsfähigkeit unseres Planeten und unserer Kinder gehen. Auch wenn es sich dabei um globale Herausforderungen handelt und die Lösung der CO2-Problematik nicht mit nationalen Alleingängen herbeizuführen ist, so kommt einer starken Industrienation wie Deutschland eine besondere Verantwortung zu.

Campinaterrein – das Quartier von morgen

Campinaterrein im niederländischen Eindhoven ist ein besonderer Ort. Das ehemalige Industrieareal am Eindhoven Kanal beherbergt eine Vielzahl von monumentalen Gebäuden.

Darunter befinden sich zum Beispiel die riesige alte Milchfabrik, die angrenzende Eisfabrik und der markante Schornstein. Das historische Ensemble bildete einst den Kern eines modernen Industriegebietes und wird bald als nachhaltiges Herzstück eines neuen Stadtteils wiedergeboren. BPD realisiert auf dem rund 3,5 Hektar großen Areal bis 2027 ein Wohnquartier. 500 bis 700 Wohnungen mit unterschiedlichen Nutzungsarten von Apartments über Mehrfamilienhäuser bis hin zu Hotels sind vorgesehen.

Nachhaltiges Gesamtkonzept

Das Besondere beim Campinaterrein ist jedoch nicht nur das Quartier an sich, sondern vor allem das nachhaltige Gesamtkonzept, nach dem es errichtet wird. Im Rahmen eines „urbanen Bergbaus“ sollen möglichst viele Elemente der alten Industriebebauung wiederverwendet werden. Das betrifft die Umnutzung des alten Gebäudebestands wie auch die Quartiersinfrastruktur und Gestaltung. Diese Vorgehensweise soll den ökologischen Fußabdruck des Projektes deutlich reduzieren und Campinaterrein zu einem Leuchtturmprojekt für die Umnutzung innerstädtischer Areale machen. Die Wiederverwendung bereits verarbeiteter Baustoffe spart im Vergleich zur Produktion neuer Bauteile viele Ressourcen und ist damit sehr umweltschonend.

BPD Dossier 01 Campinaterrein
BPD Dossier 01 Bienen
Fotograf © Damien Tupinier, Unsplash
4 Mio. Bienen – es summt und brummt in Hannover

Auch die kleinen Dinge machen einen Unterschied. Und manchmal sogar einen ziemlich geräuschvollen – so wie auf unserem Grundstück in der Röpkestraße in Hannover. Dort waren von Anfang Juni bis Ende August vier Millionen Honigbienen übergangsweise zu Hause. Im kommenden Jahr soll auf dem Areal ein Serviced-Apartment-Haus mit 200 modernen Apartments, einem Restaurant und 84 Pkw-Stellplätzen entstehen. Noch ist von dem später einmal elegant anmutenden Objekt nicht viel zu sehen. Wer in den vergangenen Monaten an dem knapp 7.000 Quadratmeter großen Grundstück vorbeikam, konnte es stattdessen mitunter kräftig brummen und summen hören.

Weitere Artikel im BPD Dossier Nr. 01

          • Ein Pilz unter dem Mikroskop – taugt er als nachhaltiger Baustoff?

          • Nachhaltigkeit ist ein Thema der großen Dimensionen – das zeigen die zentralen Fakten und Zahlen.

          • BPD zeigt auf, wie nachhaltig die Immobilienbranche heute ist und was sich ändern muss.

          • Von Wärme aus Eis und innovativen Stadtquartieren: Welche Ansätze machen Immobilien grüner?

          • Nachhaltigkeit ist ein politisches Top-Thema. Welche Weichen kann die Politik stellen und welche Spannungsfelder gibt es?

          • Megatrends wie Nachhaltigkeit und Urbanisierung stellen neue Anforderungen an die Stadtentwicklung. Wie gehen Stadtplaner und Bauherren diese an?

          • Zukunft ist grün und intelligent. Nachhaltigkeit durch nachwachsende Baustoffe und intelligente Gebäude.

          • Vom Wort zur Tat. Beispiele für nachhaltige Bauprojekte und kleine Bienen ganz groß.

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